Österreichs Zukunftshoffnung im Ultralauf, Rainer Predl, organisierte in Lassee einen Benefizlauf und konnte sich schon beim ersten Mal über sehr hohe Teilnehmerzahlen freuen. Predl konnte im Vorjahr den Österreichischen Ultralaufcup für sich entscheiden. Dies ist besonders erstaunlich weil er erst 22 Jahre alt ist und die besten Jahre des Ultraläufers normalerweise erst über 30 beginnen.
Er hatte im Vorjahr bei einem 6 Stundenlauf die Jahresweltbestleistung mit 85,517 km aufgestellt. Zum Drüberstreuen knackte er dann noch im Dezember im Rahmen einer Charityveranstaltung den Weltrekord im 100 km Lauf am Laufband. Den 6 Stundenlauf in Lassee veranstaltete er zu Gunsten des Sterntalerhofes (Kinderhospitz). Der gute Zweck und die Tatsache dass Predl in der Ultralaufszene sehr bekannt ist, ließen derart hohe Teilnehmerzahlen bereits bei der ersten Auflage zu. Insgesamt nahmen an dem Lauf 270 Läufer/innen teil, was für einen Ultralauf wirklich viel ist. Davon liefen 105 Teilnehmer als Einzelläufer und der Rest setzte sich aus Staffelläufer und Teilnehmer am Volkslauf zusammen. Die Laufstrecke bildete ein 1,9 km langer Rundkurs welcher durch das Wohngebiet von Lasse führte. Der Wettergott bescherte uns herrliches Laufwetter und so setzten wir uns pünktlich um 10:00 Uhr in Bewegung. Die Strecke war, wie es im Marchfeld üblich ist, brettlflach und wies keine scharfen Kurven auf. Die Verpflegsstelle war auch gut bestückt und so stand einen schönen Lauferlebnis nichts im Wege. Der Ultralauf hat den Vorteil dass man nicht all zu schnell unterwegs ist und daher kann man auch wunderbar mit anderen Läufern tratschen. Zufällig zusammengewürfelte Laufgruppen bleiben dann oft über mehrere Stunden zusammen und so merkt man gar nicht wie weit man schon gelaufen ist. In meinem Fall lief ich mit Peter den ich schon von vielen anderen Ultras kannte und Norbert aus Stockerau der erstmals über die Ultradistanz lief. Als wir die magische Marke von 42,2 km überwunden hatten, gratulierten wir Norbert zu seinem ersten Ultra. Jedenfalls verging die Zeit wie im Flug und so ertönte die Schlusssirene, nach der alle Läufer/innen stehenbleiben mussten. Danach erfolgte die Vermessung jener Strecke die man nach dem letzten Überschreiten der Zeitnehmungsmatte gelaufen war. Erst dann durfte man den Platz verlassen und sich zur Dusche begeben.
Das gute Starterfeld und die überaus guten Bedingungen ermöglichten wirklich sehr gute Leistungen in Lassee. Nur so war es möglich dass der Ungar Gabor Murhari die unfassbare Leistung von 89,45 km erbringen konnte. Das bedeutet einen Kilometerschnitt von 4:01 min oder anders ausgedrückt 15 km/h (!!). Mit dieser Leistung markiert der Ungar die Weltjahresbestleistung im laufenden Jahr. An zweiter und dritter Stelle konnten sich die österreichischen Spitzenläufer David Lilek und Dominik Pacher platzieren. Der Veranstalter Rainer Predl lief natürlich nicht mit und hätte wohl am Sieg des Ungarn nicht ändern können. Eine wirklich unfassbare Leistung die man nur würdigen kann wenn man selbst schon einmal an so einem Lauf teilgenommen hat.
Ich konnte wider Erwarten für meine Verhältnisse ein gute Leistung abliefern. Meine Vorhaben über 50 km zu laufen konnte ich mit insgesamt 57,357 km gut verwirklichen. Damit konnte ich den 55 Rang unter 105 und den 22 in der Klasse M40 erreichen.
Mein Fazit über den Lauf ist durchaus positiv wenngleich noch Einiges verbesserungswürdig ist. Insgesamt kann man den Lauf aber empfehlen, schon alleine des guten Zweckes wegen.
Unter: http://www.6h-lassee.com/ gibt es nähere Infos.
Gut Lauf
Ewald Kainzbauer