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Geschichte Oberhautzental

Oberhautzental ist eine Mischung aus Graben- und Angerdorf und ist der Siedlungswelle des 11. Jahrhunderts zuzuordnen. Die erste Erwähnung erfolgt um 1190 als „Hutzintal“. Der Ortsname dürfte aus „Haus zum Tal“, d. h. Kirche beim Tal, entstanden sein.
Nach 955 erhielt das Bistum Passau vom deutschen König einen großen Gebietsstreifen nördlich der Donau von Trübensee, Oberzögersdorf bis nach Guntersdorf hinauf. Darin war Hausleiten die Ur- und Mutterpfarre. Nach der Gebietsübernahme durch den Landesfürsten wurde die Gegend auf verschiedene Adelsgeschlechter aufgeteilt.
Den Herren von Sierndorf gehörte unter anderem ein Großteil von Hautzental. Chunrad von Sierndorf stiftete 1333 die Pfarre. Nach seinen Söhnen erlosch das Geschlecht, und der Besitz ging an die Herren von Kaya. Danach ging die Herrschaft 1392 an die Doß, die die Feste Unter­parschenbrunn besaßen. 1482 folgten die Prüschenk aus der Südsteiermark, aus denen 1495 die Grafen zu Hardegg hervorgingen. Die Hardegg waren bis 1848 Besitzer eines Teiles des Dorfes und übten bis 1945 das Patronatsrecht über die Kirche aus.
Der andere Dorfteil gehörte 1416 den Floyt, die die Herrschaft Oberrußbach besaßen. 1430 kauften die Pellendorfer diesen Ortsteil. Ab 1499 gehörte dieser Teil von Hautzental schließlich den Zelking von Sierndorf. Die Herrschaft Sierndorf hatte bis 1848 Besitzungen.
Mit der Revolution 1848 erlöschen die Patrimonialherrschaften. Der Staat übernimmt nun die Hoheitsrechte. So wurden auch die Dörfer der Pfarre selbständig. Im Jahr 1970 wurden sie mit der Zusammenlegung der Gemeinden politisch in die Marktgemeinde Sierndorf eingegliedert.

Oberhautzental besaß eine Volksschule, die bis 1964 bestand. Das Gebäude neben der Kirche wurde privat verkauft.

Quellen:
Karl Keck, Heimatbuch Bezirk Korneuburg, 1957
Pfarrchronik und Pfarrgedenkbuch der Pfarre Oberhautzental

Harald Butter