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Weihnachtskrippen in der Marktgemeinde Sierndorf

Alljährlich vor Weihnachten bis spätestens Mariä Lichtmeß kann man in unseren Pfarrkirchen die Krippen bewundern. Diese sind nicht nur Zeugen des Glaubens, sondern auch Kunstwerke, deren Figuren in liebevoller Arbeit aufgestellt werden. Mit dieser Übersicht soll eine kleine Information über unsere Krippen vermittelt werden. Mögen sie zum Besuch und zum Verweilen in einer Kirche in der Weihnachtszeit einladen. 

Lesen Sie mehr über das "richtige" Aufstellen der Figuren und sonstige Besonderheiten über Krippen.

Sierndorf Schlosskirche

Diese orientalische Krippe enthält viele sehenswerte, sehr aufwendig und detailreich gestaltete Figuren. Darunter befinden sich ein Elefant, ein Kamel und ein Pferd. Aus der Chronik geht leider nicht hervor, aus welcher Zeit diese Krippe stammt, sie dürfte aber aus dem späten 19. Jh. sein.

Sierndorf Kriegerdenkmal

Beim Kriegerdenkmal in Sierndorf wird seit 2006 im Freien eine Stallkrippe aufgestellt. Die Initiatoren dieser Krippe waren Renate und Josef Koy aus Sierndorf. Der Aufbau des Stalles wurde aus den Brettern eines alten Scheunentors hergestellt, die lebensgroßen Figuren wurden nach einem Entwurf von Renate Koy von der Tischlerei Arnauer aus Holzplatten angefertigt. Die Krippe enthält die Hl. Familie sowie einen Hirten und 3 Schafe. Die Figuren sind mit Stoffen entsprechend gekleidet. Am Weihnachtsabend wird nach der Krippenandacht in der Kirche das Jesuskind von einer Ministrantin aus der Kirche zur Krippe getragen. Dort wird dann nach einer kurzen Andacht das Lied „Stille Nacht“ erstmalig gesungen. Die Krippe kommt im Dunkeln am Besten zur Geltung, wenn die Beleuchtung besondere Lichteffekte zaubert.

Oberolberndorf Pfarrkirche

Diese Krippe ist 2006 bei einem Krippenbaukurs in Hollabrunn von Thomas Schmidt, Walter Artner und Georg Kaltenbrunner geschaffen worden. Der ganze Aufbau ist sehr detailreich gestaltet. Das helle Material lässt die Krippe sehr freundlich wirken. Sie gehört zur Form der Orientalischen Krippen.

Unterparschenbrunn Kapelle

In dieser Kapelle steht derzeit keine Krippe. Nach Informationen soll es allerdings eine Darstellung in Form einer "Futterkrippe", in die eine Jesusfigur gelegt wurde, gegeben haben. Diese Krippe ist jedoch abhanden gekommen.

Oberhautzental Pfarrkirche

Diese große orientalische Krippe stammt aus dem Jahr 1855. In der Pfarrchronik schreibt Pfarrer Anton Hrubesch:
"Leopold Loicht, Hauer in Eizersthal, hat in Wien beim Tandler W. Murschik  die Krippe um 60 Gulden angekauft, und sie der hiesigen Kirche geschenkt. Alljährlich übergibt er oder seine Frau Hausfrau den Kirchenvätern ein Pfund Wachskerzen, damit dieselbe zur Zeit als sie bei den Seitenaltar des Hl. Florian zur Verehrung aufgestellt ist, auch gehörig betrachtet werde."

Sie enthält die Figuren des Je­suskindes, von Maria und Jo­sef, einen Verkündi­gungsengel, die Hl. Drei Kö­nige, 4 Hirten, 6 Schafe so­wie Ochs und Esel. Die Krippenfiguren wurden im Jahr 2015 von Frau Dagmar Czech (aus Unterhautzental / Wien) restauriert.

Unterhautzental Kapelle

In einem straßenseitigen Fenster der Kapelle in Unterhautzental wird zur Weihnachtszeit eine kleine Krip­pe aufgestellt. Diese ist vom Typ Stallkrippe und besticht durch den aus Holz gestalteten schönen Hintergrund. In Unterhautzental ist es üblich, in Privathäusern Adventfenster zu gestalten, in denen jeden Tag im Advent ein Thema dargestellt wird. Das Fenster in der Kapelle ist das 24. Fenster und stellt mit der Krippe das Ziel der Adventzeit, den Heiligen Abend, dar.

Obermallebarn Pfarrkirche

Die Krippe wird von Pfarrer Franz Maux in der Pfarrchronik erstmals 1842 erwähnt. Die Chronik berichtet weiters, dass im Jahr 1912 eine neue Krippe gespendet wurde. Inwieweit die heutige Krippe auf die beiden Vorgängerinnen zurück geht ist schwer zu sagen. Die Krippe ist dem Typus orientalische Krippe zuzurechnen. Der Stall ist einfach gehalten und dürfte der Rest eines größeren Aufbaues sein. Die Figuren sind sehr detailreich gearbeitet.

Eine Beson­derheit stellt eine Engelsfigur dar. Sie hält eine Jakobsmuschel mit einem Einwurfschlitz für Münzen. Immer wenn eine Münze eingeworfen wird, nickt der Engel mit dem Kopf, wie wenn er dem Spender ein Dankeschön und Vergelt´s Gott sagen möchte.

 

 

 

 

Untermallebarn vor der Kapelle

Vor der Kapelle in Untermallebarn ist eine Krippe in Form einer Figurengruppe im Freien aufgestellt. Dargestellt sind der Hl. Josef, die Hl. Maria und das Jesuskind in seiner Krippe. Ein Christbaum ergänzt das Ensemble. Die Figuren sind in Lebensgröße aus Holzplatten gefertigt und mit kräftigen Farben bemalt. Diese Krippe wurde im Jahr 2014 von Leopold Hein aus Untermallebarn gebaut und erstmals aufgestellt.

Höbersdorf Pfarrkirche

Die Pfarrkirche Höbersdorf beherbergt ebenfalls eine Stallkrippe. Die schön restaurierten Figuren sind in einem hervorragenden Zustand. Dass unter den Figuren ein Elefant und ein Kamel vorkommen weist möglicherweise darauf hin, dass die Figuren ursprünglich einer orientalischen Krippe entstammen könnten. Eine weitere Beson­derheit in Höbersdorf ist eine einzelne Futterkrippe, die vor dem Altar zusätzlich aufgestellt wird und in der das Jesuskind liegt.


Senning Pfarrkirche

In der Pfarrkirche Senning wird auf dem Marienaltar eine relativ neue, große Stallkrippe aufgestellt. Sie ist mit schön geschnitzten Figuren reichlich ausgestattet.

Besonders hervorzuheben ist eine Figur der Hl. Drei Könige, welche die Gesichtszüge des ehemaligen Pfarrers, Msgr. Karl Keck trägt.
Auch seine Haushälterin ist als Frauengestalt mit einem Apfelkorb verewigt.

 

 

 

 

 

Autor und Fotos: H. Butter 14. 2. 2019