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Aufstellen einer Krippe
Wie stellt man Krippenfiguren richtig auf?
Der Krippenstall
Der Stall dient als notdürftige Unterkunft und wird sowohl im Evangelium des Lukas als auch in dem des Matthäus erwähnt. In diesem Stall wird, gemäß der Weihnachtsgeschichte, das Kind Jesus geboren. Da sie keine andere Möglichkeit hat, legt Maria ihr Kind in eine mit Heu gefüllte Futterkrippe.
Ein Stallgebäude wird üblicherweise als Kulisse benutzt, um darin die Weihnachtskrippe aufzubauen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Krippenstall im alpenländischen, heimatlichen oder orientalischen Stil handelt. Wichtig ist sein rustikales Erscheinungsbild, um zu verdeutlichen, dass die Familie aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammt und sich eine andere Unterkunft einfach nicht leisten konnte.
Wichtig ist auch, dass der Krippenstall in Richtung des Betrachters immer offen und frei einsehbar ist. Dies gilt als Symbol dafür, dass jeder Mensch, egal welcher Nationalität und welchen Glaubens willkommen ist und von Jesus empfangen wird.
Ein Sockel oder eine Bodenplatte als Untergrund tragen dazu bei, dass die Weihnachtskrippe sicher aufgestellt werden kann und die Figuren nicht so leicht umkippen. Materialien aus der Natur wie Tannenzweige, Stroh und bunt gefärbtes Laub wirken authentisch. In den Stall kann man elektrische Beleuchtungen installieren, wodurch sich besondere Lichteffekte erzielen lassen. Es ist aber zu beachten, dass die Leuchtmittel den Betrachter niemals blenden. Auf die Wärmeabfuhr von den Lampen ist zu achten. Es steht frei, die Krippe mit wenigen oder mit vielen sakralen und auch profanen Krippenfiguren aufzubauen.
Den zentralen Krippenfiguren wurde schon seit dem Mittelalter ein bestimmter Platz zugeordnet.
Jesus im Mittelpunkt
Das Jesuskind liegt immer in der Mitte. Alle weiteren Figuren werden um die Futterkrippe herum positioniert. Dabei ist darauf zu achten, dass der Rücken des Kindes generell frei bleibt. Dort steht niemand, keine Person und kein Tier.
Die linke Seite – Maria, Ochse, Hirten und Schafe
Maria sitzt oder kniet an der rechten Seite ihres Kindes, vom Betrachter aus gesehen also links. Hinter oder neben ihr steht der Ochse, der im Lukasevangelium eigentlich nicht vorkommt. Er gilt als koscheres Tier und symbolisiert das Volk Israel respektive das Christentum. Von links, also auf der Seite der Maria, nähern sich die Hirten mit ihren Schafen. Sie repräsentieren die Gläubigen, die Opfertiere, Nahrung und Kleidung überbringen.
Die rechte Seite – Josef, Esel, Heilige Drei Könige
Josef steht auf der linken Seite des Jesuskindes. Neben Josef befindet sich der Esel, der im Lukasevangelium ebenfalls nicht erwähnt wird. Der Esel wird als unreines Tier interpretiert und symbolisiert die andersgläubigen oder auch heidnischen Völker. Daher werden auf der rechten Seite, meist mit ein wenig Abstand, auch die Heiligen Drei Könige aufgestellt. Caspar, Melchior und Balthasar sind die „Weisen aus dem Morgenland“, die Gold, Weihrauch und Myrrhe schenken. Mit der Jugend, der Lebensmitte und dem Alter sind sie einerseits Sinnbild für die unterschiedlichen Lebensstufen der Menschen. Andererseits wird ihre Herkunft aus Afrika, Asien und Europa mit den damals bekannten drei Kontinenten in Verbindung gebracht. Da Melchior den Kontinent Europa und somit das Abendland vertritt, ist die Bezeichnung „Drei Weise aus dem Morgenland“ eigentlich nicht ganz korrekt.
Die Abkürzung C + M + B, die zum Festtag der Heiligen Drei Könige mit geweihter Kreide an die Türpfosten geschrieben wird, ist nicht die Abkürzung der Namen der Könige, sondern der Segensspruch „Christus Mansionem Benedicat“, „Christus segne das (dieses) Haus“.
Ein oder mehrere Engel
Der Hauptengel fungiert als Verkündigungsengel und symbolisiert den Engel Gabriel, der die Hirten über Jesu Geburt informierte. Dieser Engel wird in der Regel oberhalb des Stalles montiert. Er kann auch über den Stall gehängt werden und darüber schweben. Man kann auch hinter dem Stallgebäude einen höheren Gegenstand aufzustellen und den Engel darauf platzieren. Die erhöhte Position ist wichtig, da der Engel für die Hirten eine himmlische Erscheinung war, zu der sie aufblicken mussten. Der Verkündigungsengel hält üblicherweise ein Schriftband. Darauf sind die Worte „Gloria in Excelsis Deo“, oder in deutscher Sprache „Ehre sei Gott in der Höhe“ zu lesen.
Sind in der Weihnachtskrippe mehrere Engel vertreten, so stellen diese den himmlischen Engelschor dar. Im Gegensatz zum Verkündigungsengel stehen sie rechts oder links oder auch auf beiden Seiten gleichzeitig neben der Krippe.
Der Stern
Der Stern dient den Hirten als Wegweiser auf ihrem Weg zum Stall in Bethlehem. Er muss nicht zwingend in die Krippenszene integriert sein. Außerdem hat man die Wahl, einen „normalen“ Stern oder einen Kometenstern mit Schweif zu verwenden. Der Stern ist ein so bedeutsames Element der Weihnachtsgeschichte, dass viele ihn entweder am Dach des Stalls befestigen oder über den Stall hängen. Der Stern symbolisiert den abgeschlossenen Vorgang der Geburt Jesu und tritt erst ab diesem Moment am dunklen Himmel der Heiligen Nacht in Erscheinung. Man kann den Weihnachtsstern elektrisch beleuchten, so dass er per Knopfdruck aufleuchtet.
Zeit und Reihenfolge der Aufstellung
Ab wann man eine Weihnachtskrippe und die Krippenfiguren aufstellen darf oder sollte, dafür gibt es keine nachweisbaren Vorschriften. Hier kann man sich nach eigenen Traditionen richten. Man kann sie bereits kurz nach dem Totensonntag aufstellen, das ist der letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag und damit der letzte Sonntag des Kirchenjahres. Kurz nach Neujahr und spätestens am 07. Januar wird die Krippe dann wieder staubfrei und sicher verpackt.
Man kann sich streng an der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums orientieren und die Krippenfiguren erst nach und nach in die Szenerie hineinsetzen. Kurz vor Weihnachten ziehen Maria und Josef in den Stall ein. Den Heiligen Abend kann man zum besonderen Erlebnis für Kinder werden lassen, wenn sie den neugeborenen Jesus - vielleicht im Rahmen einer kleinen feierlichen Zeremonie - in die Futterkrippe legen dürfen. Am Ersten und Zweiten Weihnachtstag folgen die Hirten mit ihren Schafen. Am Dreikönigstag erscheinen dann die Figuren der Heiligen Drei Könige.
Quellenangabe:
http://www.holzschnitzereien-welt.de/blog/krippenfiguren-richtig-aufstellen/#comment-730
Zugriff 03.02.2016, Text überarbeitet, ergänzt und gekürzt von DI. Harald Butter.
Version 1.0, 03.02.2016