Sie sind hier
Export & Import - Brrrum, Brrrum, einmal um die Welt
Export & Import - Brrrum, Brrrum, einmal um die Welt
Stellen sie sich vor, sie fahren mit 10 Packungen Milch in einer Kühltasche von Niederösterreich zu einem Kunden, der in Tirol wohnt.
Dort angekommen stellen sie alle 10 Packungen Milch in seinen Kühlschrank.
So weit so gut, wir liefern Milch 500 Kilometer quer durch Österreich, eine absurde Vorstellung oder?
Doch es kommt noch besser, denn wir nehmen wieder 4 Packungen Milch aus dem Kühlschrank, geben sie in die Kühltasche und fahren die 500 Kilometer wieder zurück.
Die Schildbürger würden uns sofort zum Ehrenbürger machen!!
Leider passiert im übertragenen Sinn, täglich genau das auf Europas Straßen.
Waren werden schizophren durch die Welt geschickt! Dabei werden enorme Mengen an Energie, Treibstoff, Arbeitszeit, Verpackung, usw. usw. aufgewendet.
Um diesen Schwachsinn auszugleichen, werden wir mit Emissionsgrenzen gepeinigt, führen Lärm-Schutzzonen ein, beschränken den Verkehr auf Autobahnen auf 80 km/h, kurz um wir werden mit unserem ökologischen Fußabdruck in den Wahnsinn getrieben.
Alleine im Lebensmittelberech gibt es unzählige Warengruppen, wie Milch, Fleisch, Käse, wo genau dieser Wahnsinn passiert, wie es von Statistiken belegt wird!
Österreich ist ein Feinkostladen, unsere hochwertigen Produkte werden unter strengsten Auflagen produziert, kontrolliert.
Sie werden überall geschätzt, und genießen in der ganzen Welt großes Ansehen.
Darum frage ich mich warum müssen wir gleichwertige Produkte vom Ausland importieren, wo doch die meist nicht nach unseren Standards produziert werden. Gleichsam exportieren wir Produkte wo kein Überschuss, und somit ein 100% Bedarf im Inland besteht!!
Einige Beispiele dafür:
Import und Export von ausgewählten Milchprodukten 2009 (in t)
Obers & Rahm Butter
Einfuhr 2009 6.488 16.260
Ausfuhr 2009 5.117 * 3.321*
Quelle: BMLFUW, Statistik Austria
Versorgungsbilanz für Fleisch nach Arten 2009 (Schlachtgewicht in Tonnen)
Rind & Kalb Schwein Schaf Ziege Geflügel
Einfuhr 35.624 187.846 * 3.049 103.052
Ausfuhr 108.682 253.231* 115* 59.696*
* Differenz (26%) 65.385 wäre max. Export!!
* Export eines Produktes ohne Selbstversorgungsgrad
Selbstversorgungsgrad in %
Rind 142 / Schwein 106/ Schaf Ziege 72 / Geflügel 72
Diese Liste kann nach Belieben verlängern werden, denn bei allen Lebensmitteln findet man diese Überschneidung von Import und Export!
Diese Zahlen in mathematische Gleichungen umzuwandeln und Einsparungen daraus abzuleiten, wäre zu einfach und falsch. Trotzdem sieht man eindeutig welch großes Potenzial in der beschriebenen Problematik liegt.
Wir können nicht alle Lebensmittel und Fertigprodukte selbst erzeugen, ohne das Sortiment bzw. die Auswahl stark zu reduzieren.
Doch bei vielen Produkten wäre diese Vielfalt auch gar nicht notwendig, wir Österreicher lieben unsere Waren und wollen nicht auf Kosten der Exportquote mit Ausländischen Produkten überschwemmt werden.
Zugegeben es ist auch ein zeitliches wie logistisches Problem, das im Sinne unserer Lebensqualität zu lösen ist.
Wie immer man zu unserer Umwelt und Umweltschutz auch stehen mag, ich glaube es ist auf alle Fälle wert es zu versuchen, um unseren allen Wille.
Eckerl Johann